IMG 20190330 142530Man kennt es von Computerprogrammen - heutzutage Apps genannt - zu Genüge: Das Produkt ist noch nicht fertig und müsste eigentlich in allen Funktionen auf Herz und Nieren geprüft werden, dennoch wird es schon in Umlauf gebracht; denn was kann Besseres passieren: Eine willige Schar von Anwendern, die das Programm lieber früher als später in den Händen hält und so fehlenden Tests durchführt. Teils bewusst und für den Anwender kostenfrei - meist jedoch als fertiges Produkt getarnt, das teuer bezahlt werden muss, aber noch unzählige Bugs enthält. So etwas nennt man Betatest, und auch ich habe am Samstag zu so einem Test geladen.

Der Eisenberg PokalKennen Sie Hollenstedt? Uns war der Ort bislang auch unbekannt, doch auf dem beschwerlichen, weil äußerst stauanfälligen Hinweg zum Eisenberg in der Nähe von Bad Hersfeld im Hessischen mussten wir in Höhe Northeim die A7 verlassen und durften so Bekanntschaft mit dem beschaulichen Örtchen in der Nähe der Northeimer Seenplatte machen. Google hatte allerlei interessante Möglichkeiten der Stauumfahrung für uns parat, als Höhepunkt durfte Fahrer Holger Hielscher entscheiden, ob er den holprigen Feldweg für sein Fahrzeug noch als zumutbar oder nicht einschätzen sollte. Er war natürlich mutig, doch eine gesperrte Eisenbahnbrücke samt fleißigem Baggerfahrer gebot dem Fahrer Einhalt: Lieber Holger, es geht zurück nach Northeim ... 45 Minuten Lebenszeit waren gerade einfach so verschwendet worden.

Was für ein Tag! Ich traute mich diese Jahr zum dritten Mal beimCollector Marathon anzutreten. Okay, es war eher ein Anschleichen, weil der Wecker schon um 2:45 Uhr klingelte und ich mich in dem Moment schon fragte ob ich nicht alle Socken im Schrank habe.  Aber natürlich erwachte kurz darauf auch mein Ehrgeiz, die Vorfreude auf dieses außergewöhnliche Turnier und schon saß ich bepackt mit guter Laune, allen Lieblingsscheiben, Scorecards, Wechselsocken und Lunchpacket für mindestens zwei Tage, im Auto. Um die Tourstrecke kümmerten sich meine Teampartner Holger Hielscher und Markus Borck, was mir natürlich zugute kam. Als Frau musst Du ja ständig darauf achten, wie schön die Blümchen am Wegesrand blühen, dass die Schokolade griffbereit ist und dass die Frisur sitzt. 

Kaum sagt der Kalender, dass Frühling ist und schon hält sich das Wetter daran. Bei klaren 11°C (im Sonnenschein gefühlte 18°C) haben alle 60 angemeldeten Teilnehmer nach Peine gefunden, um gemeinsam das dritte Turnier der SONen-Tour 2018 zu spielen. Alte Füchse der Szene wissen, dass es immer ein paar Abmeldungen am Abend zuvor gibt, sodass 1 – 2 Starplätzte unbesetzt bleiben. Auf diesen Verdacht hin ist Daniel Bauch angereist und musste mit Erschrecken feststellen, dass tatsächlich alle Teilnehmer angetreten sind.  Aber die Mühe sollte sich dennoch bezahlt machen, denn die Großzügigkeit der Discgolfer ließ Bauch als 61. Teilnehmer mitspielen. Zusätzlich gab es zwei Gastspieler, die extra aus Halle angereist sind, um an diesem Turnier teilnehmen zu können. Nach zuletzt widrigen Bedingungen beim Turnier im Braunschweiger Bürgerpark Ende Februar, bei dem der ein oder andere Windhauch für arktische Temperaturen sorgte, ließ das Wetter in Peine hervorragende Scores zu.