Was für ein Tag! Ich traute mich diese Jahr zum dritten Mal beimCollector Marathon anzutreten. Okay, es war eher ein Anschleichen, weil der Wecker schon um 2:45 Uhr klingelte und ich mich in dem Moment schon fragte ob ich nicht alle Socken im Schrank habe.  Aber natürlich erwachte kurz darauf auch mein Ehrgeiz, die Vorfreude auf dieses außergewöhnliche Turnier und schon saß ich bepackt mit guter Laune, allen Lieblingsscheiben, Scorecards, Wechselsocken und Lunchpacket für mindestens zwei Tage, im Auto. Um die Tourstrecke kümmerten sich meine Teampartner Holger Hielscher und Markus Borck, was mir natürlich zugute kam. Als Frau musst Du ja ständig darauf achten, wie schön die Blümchen am Wegesrand blühen, dass die Schokolade griffbereit ist und dass die Frisur sitzt. 

 

An zweiter Stelle unserer Ziele stand dieses Jahr bis zum Anpfiff des Deutschlandspiels in der Ocercabana aufzuschlagen. Erstes Ziel war natürlich wie jedes Jahre, unbeschadet alle zwölf Parcoure durchzuspielen. Let's go

Ich mochte dieses Gefühl um 4:15 Uhr, meine erste Scheibe auf Bahn 1 am Tankumsee durch die Luft zu werfen, während schnarchende Badegäste in ihren Zelten lagenSchrammte an endbescheuert vorbei. Randnotiz! 

Danach ging alles so schnell. Wir hatten doch keine Zeit! Schöningen, Helmstedt, weiter zum Gutspark, kurzer Stopp im Seeliger und schwupp war schon Salzgitter in Sicht. Am See gab es genügend Wasser. Leider auch viel von oben, was die Stimmung ein wenig drückte aber die Vorfreude auf die mitgeführten Schnitzel im Kofferraumenorm steigen ließ. Die Jungs wollten aber weiter, und daher bekam ich das Schnitzelfrühstück erst nach dem LengederParcour ganz entspannt auf dem Spielplatz. Das war sehr schön, gern hätte ich dort den Rest des Tages auf der Schaukel verbracht. Aber ich bin ja schon groß, und die Parcours Ilsede sowie Peine wollten abgehakt werden. Langsam dämmerte es uns, dass unser viel zu straffer Zeitplan unsere Scores nicht ansatzweise zufriedenstellend aussehen ließ. 

Dieses Jahr begegneten wir leider weniger Spielern und daher blieb mir auch nur ein zugerufener Satz von Tobias Schulz im Gedächtnis: „Immer die gleichen Verrückten!“ Da war ich schon irgendwie beruhigt und auch berührt. Kann ich in meinem Alter schon behaupten, dass ich lieber verrückt als schrullig bin? 

Nach dem Westparkparcour spürte ich deutlich die Erschöpfung, und TD Folker Eckebrecht erschien nach seinem Mittagsschlaf genau zum richtigen Zeitpunkt um uns mit seinem leckeren selbstgebrautem Bier zu beschenken und um zu motivieren. Es half! Und mit einem Blick auf die Uhr ging es zur letzten Station in den Bürgerpark, um mit den Bahnen Blau und Rot abzuschließen. 

Pünktlich um 20 Uhr liefen Holger, Markus und ich mit der Nationalhymne aus den Lautsprechern in die Okercabana ein. 

Was für ein Tag! 

Warum durchs Leben gehen, wenn Du auch werfen kannst. 

Fußnote: 

Folker Eckebrecht ist der beste TD den man sich für den Marathon wünschen kann! Er hatte alles im Griff, super organisiert und stand auf Wunsch jedem Einzelnen zur Seite. Danke an dieser Stelle! 

Bei den 26 Teilnehmer, nach 12 Disc Golf Parks, ca. 280 Km Fahrstrecke, 150 Bahnen und 55000 Schritten gab es nur Sieger. Respekt und Glückwunsch! 

Mein Ergebnis ? 628 Würfe! Das sind 231 mal mehr werfen und bücken als beim Erstplatzierten. Das muss er mir erst mal nachmachen. 

Eure Anne Hoffmann

P.S. Anmerkung des TD: das sonst sehr beliebte Scoringsystem discgolfmetrix brachte hier durch Unregelmäßigkeiten Unklarheiten und Probleme. Daher möchte ich keinen Sieger küren. Es haben sowieso alle gewonnen. Wie Anne schon richtig bemerkte: die besten Werfer haben sich am wenigsten angestrengt. :-)
Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Bis zum nächsten Jahr!