Nasse Scheiben, blasse Favoriten, zwei Streifenhörnchen, kein Igel.
Zunächst die guten Nachrichten: Weder Gänse noch Passanten sind zu Schaden gekommen. Allerdings sollen Gerüchten zufolge gleich mehrere Aktive aus Verzweiflung über die eigene Minderleistung ihr Spielgerät kurzerhand in den nahegelegenen Gewässern entsorgt haben, was aus ökologischer Sicht zu kritisieren ist.
Die Favoriten blieben unerwartet blass. Trotz ausgesprochen linkshänderfreundlichem Parcoursdesign enttäuschten Behrens / Ritterswürden (76 / 80). Sie mussten sich noch hinter den Nachwuchstalenten Kaune / Klann (75 / 80), die modisch allerdings nicht voll überzeugen konnten, mit Platz 3 bei den Herren begnügen.
Auch Feilhauer / Hergelova (77 / 80), für deren eigentlich zu erwartenden Sieg in der Kategorie „Mixed“ bei den lokalen Buchmachern keine attraktiven Quoten geboten waren, mussten sich hinter den Außenseitern Röbbig / Hermenau (76 / 80) einreihen, wobei sich hier Michael Hermenau, der bislang nur einige Platzierungen bei eher unbedeutenden Turnieren vorzuweisen hat, von der gewohnt brillant aufspielenden Katrin Röbbig zum Sieg durchschleppen lassen konnte. Aber: Auch intelligente Partnerwahl soll belohnt werden. Busse / Dützinger (81 / 80) belegten nach solidem Auftritt einen ungefährdeten dritten Platz.
Am Ende konnten sich in gelungener Kombination aus motorischer Eleganz und erotischer Ausstrahlung Schmidt / Siewert (73 / 80) in der Herrenkonkurrenz durchsetzen, obgleich sie den möglichen Igel auf Bahn 6 knapp verpassten.
Für den mit der Disc-Golf-Fachterminologie nicht vertrauten und der englischen Sprache nur unzureichend kundigen Leser an dieser Stelle ein kleiner Exkurs: Ein Igel – in amerikanisch-englischer Schreibweise: „Eagle“ – ist eine zwei Würfe unter der vorgegebenen Anzahl („Par“) gespielte Bahn. Die Benennung geht dabei zurück auf die allgemein bekannte Geschichte von dem Hasen und dem besagten Igel. Wobei der Zusammenhang mit dem Disc-Golf-Sport hier nicht im Detail aufzuklären ist.
Abschließend sei noch zu erwähnen, dass der eigentlich erfolgversprechende Plan des Gespanns Hielscher / Vogel (92 / 80), die Gegenspieler mit ihrem blau-gelben Streifenhörnchenoutfit zu irritieren, das offenbar ursprünglich für den diesjährig ausgefallenen Braunschweiger Karnevalsumzug gedacht war, nicht aufgegangen ist. Die Gratwanderung an der Grenze des Regelwerks und des guten Geschmacks wurde – und in diesem Fall wird man sagen müssen: Zum Glück! – schlussendlich nicht belohnt.
Die Turnierdirektion bedankt sich bei den Spieler/-innen für die Teilnahme und hofft auf ein Wiedersehen bei den weiteren Turnieren der Serie. Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse findet sich unter „Turniere“.