TetzelsUS Disc Golf Championship - was zunächst wie eine normale nationale Meisterschaft klingt, lässt die Augen bei Tee-Timer Marvin Tetzel funkeln: "Das ist für uns Disc-Golfer das Event schlechthin und der absolute Höhepunkt des Jahres." Selbst eine WM halte da vom Prestige her nicht ganz mit, warum, da könne er nur mutmaßen: "Vielleicht, weil es der Jahresabschluss ist und immer auf dem selben Parcours gespielt wird."

Im Frühjahr 2007 hörte Stefan Brandes etwas über Disc-Golf und erinnerte sich daran, dass er dieses Spiel zehn Jahre zuvor auf einer Studienreise nach Texas selbst schon einmal gespielt hatte. Da das Spiel ihm eine Menge Spaß gemacht hatte, beschloss er, es noch einmal zu versuchen. Er informierte sich im Internet und fand heraus, dass es in Braunschweig 18 provisorische Bahnen im Bürgerpark gibt. Dann bestellte er im Internet drei Scheiben und machte sich auf den Weg.

Schnell waren in Stefan Wedekind und Stefan Horstmann zwei Mitstreiter gefunden, auch Christian Bilges schloss sich der Truppe schnell an. Um nicht immer nach Braunschweig fahren zu müssen, richtete man sich selbst im Lindener Gutspark in Wolfenbüttel 18 provisorische Bahnen ein, bei denen zu Beginn auf Bäume gespielt wurde.

So spielte man eine ganze Weile mal in Linden, mal in Braunschweig, nahm zwischendurch Kontakt zu den Braunschweiger Disc-Golfern auf und kam dann auf die Idee, auch einmal auf ein Turnier zu fahren. Inzwischen war Danny Wiedenbach als fünfter Wolfenbütteler Disc-Golfer dazugestoßen.

Um auf den ersten Wettbewerb etwas besser vorbereitet zu sein, beschaffte man sich einen Ching-Korb, das Spielen auf Bäume gehörte nun der Vergangenheit an. Im November 2007 spielten dann zum ersten Mal drei Spieler aus Wolfenbüttel beim Wintertour-Turnier in Dassel.

Nun reifte in Stefan Brandes die Idee, in Wolfenbüttel einen eigenen Parcours aufzustellen. Über den Ratsherren Jürgen Selke-Witzel, heute selbst ein Tee-Timer, wurde Kontakt zum Stadtmarketing und zur Stadt Wolfenbüttel aufgenommen. Björn Reckewell, Geschäftsführer des Stadtmarketings, setzte sich entscheidend für den Parcours ein und kümmerte sich um die Finanzierung. Nachdem dann noch ein paar bürokratische Hindernisse aus dem Weg geräumt worden waren, war der Weg für den ersten permanenten Disc-Golf-Parcours in der Region frei. Nach vergleichsweise sehr schnellen 12 Monaten stand der Kurs im Seeligerpark in Wolfenbüttel, seit dem 08.05.2009 kann auf einer fest installierten Anlage gespielt werden.

Inzwischen war mit Fritz Richter ein weiterer Spieler dazugekommen, der außerdem über reichlich Erfahrung in Sachen Vereinsarbeit verfügte. So entschied man sich nicht zuletzt auf Drängen Richters, einen Verein zu gründen, um das Disc-Golfen in Wolfenbüttel und der gesamten Region weiter zu fördern und entsprechende Strukturen zu schaffen.

Gesagt, getan: Am 14.04.2009 trafen sich 10 Gründungsmitglieder in der Gaststätte Zimmerhof 13, um die Tee-Timers zu gründen, die seit dem 27.05.09 als eingetragener Verein beim Amtsgericht Braunschweig registriert sind.

Heute hat der Verein über 70 Mitglieder aus der gesamten Region, die sich zu einer Disc-Golf-Hochburg in Deutschland gemausert hat. Zwölf fest installierte Parcours stehen mittlerweile im Land zwischen Harz und Heide, weitere sind in Planung. Die Tee-Timers richten zahlreiche Turniere und Events in der gesamten Region aus, im September 2013 sogar die Deutschen Meisterschaften.

Trainingszeiten:

Ein Training im herkömmlichen Sinne gibt es bei den Tee-Timers nicht. Wenn ihr Disc-Golf aber kennen lernen möchtet, dann kontaktiert uns einfach, wir organisieren eine Schnupperrunde:

Discgolf ist ein Frisbeesportspiel, bei dem versucht wird, von einem festgelegten Abwurfpunkt (Tee) mit möglichst wenigen Würfen eines Frisbees Körbe zu treffen. Die Wurfsportart benötigt keine eigenen Plätze, sondern wird üblicherweise in vorhandene öffentliche Grün- oder Sportanlagen integriert.

Spielregeln

Discgolf zählt im weitesten Sinne zu den Golfsportarten und wird daher nach ähnlichem Muster gespielt. Der Abwurf – oder Drive – auf einer Bahn wird von einem bestimmten Ort vorgenommen, alle weiteren Würfe erfolgen von dem Punkt, an dem die vorher geworfene Scheibe zum Liegen kam. Für jeden Wurf kann ein anderes Frisbee verwendet werden. Die für einen Kurs mit mehreren Bahnen benötigten Würfe werden zum abschließenden Ergebnis addiert. Spielen mehrere Personen einen Kurs ab, so beginnt an einer Bahn der Spieler mit der niedrigsten Zahl an benötigten Würfen bei der vorhergehenden Bahn.

Jede Bahn eines Kurses ist mit einem Par versehen, also einer vorgesehenen Anzahl an Würfen. Üblich sind Par 3 und 4. Der typische Ablauf an Würfen auf einer Par-3-Bahn wäre Abwurf (Drive), Annäherung (Approach) und Putt. Einzelne Kurse haben bis zu 18 Bahnen; die Länge einer Bahn schwankt etwa zwischen 50 und 200 Metern. Die Kurse sind für jedermann frei zugänglich. Es gibt sowohl feste Kurse mit eigens installierten Ziel-Körben als auch Naturkurse, bei denen zum Beispiel auf Bäume oder Laternenpfähle geworfen wird. Der Treffer beim ersten Wurf eines Spielers wird in diesem Sport Ass genannt.

Bei Discgolfturnieren werden alle Spieler in Spielklassen aufgeteilt: Open, Women sowie die Altersgruppen Juniors, Masters, Grandmasters, Seniorgrandmasters.

Spielgerät

Discgolf kann mit handelsüblichen Frisbees, die den Bestimmungen der PDGA entsprechen müssen, gespielt werden, doch für die speziellen Anforderungen (Flugweite, Flugkurven) wurden sogenannte Golfdiscs entwickelt. Diese sind schwerer (150 bis 200 g), aerodynamischer und von kleinerem Durchmesser als normale Frisbees. Für einzelne Spielsituation gibt es jeweils geeignete Discs:

Driver: Weitwurfscheiben oder Driver benutzt man vor allem für den ersten Wurf auf einer Bahn, bei dem üblicherweise eine große Weite erzielt werden soll. Der aktuelle Weiten-Weltrekord, erzielt von David Wiggins, Jr. aus den USA, liegt bei 255 Metern. Diese Discs zeichnen sich durch hervorragende Aerodynamik, aber auch durch instabile Fluglage aus, kippen also bei geringer Wurfstärke stark seitwärts ab.
Midrange: Annäherungsscheiben (Midrange, auch Multi-Purpose) verwendet man für Würfe aus geringeren Distanzen. Sie sind stabiler in der Fluglage als Driver, können aber auch noch relativ weit geworfen werden.
Putter: Putter werden für den abschließenden Wurf ins Ziel benutzt. Sie sind die stabilsten Golfdiscs, aber auch die am kürzesten fliegenden.

Es gibt ebenfalls einige Wurftechniken, die dazu beitragen, die Flugbahn und die Drehung der Scheibe zu verändern:
Beim Side-arm wird dieser Wurf mit der Vorhand vollzogen. Die Scheibe oder Disc fällt so in die gegengesetzte Richtung ab. Der Side-arm wird gebraucht, wenn man z. B. als Linkshänder um ein linkes Dogleg (ein Dogleg ist ein Objekt – zum Beispiel ein Baum – das man umspielen muss, ob rechts oder links wird zuvor bestimmt) spielen will und man den normalen Wurf nicht mehr vollführen kann. Auch gibt es den Upside-down-Wurf. Man wirft die Scheibe über den Kopf so, dass die Scheibe auf den Rücken zu liegen kommt. Mit dieser Wurftechnik gelangt man leichter über große Büsche oder kleine Bäume. Einige Spieler benutzen auch den Roller, hier wird die Scheibe gerollt. Man kommt so weiter, jedoch ist die Richtung schwierig zu kontrollieren.

Das Flugverhalten der Golfdiscs wird (ausgehend von einem rechtshändigen Rückhandwurf wie beim klassischen Frisbee) in drei Kategorien eingeordnet:
Overstable: Derart beschriebene Discs tendieren bei der oben beschriebenen Art des Wurfes dazu, aufgrund ihrer Rotation und der damit verbundenen Aerodynamik nach links zu kippen. Driver sind klassischerweise sehr overstable, zeigen aber das beschriebene Abkippen aufgrund der großen Geschwindigkeit, mit der sie geworfen werden, im Flug erst sehr spät.
Stable: Stabile Discs fliegen geradeaus.
Understable: Diese Discs drehen während ihres Fluges leichter nach rechts ab.

Beim Abwerfen kann auf das Flugverhalten der Discs eingewirkt werden, indem man ihren Neigungswinkel verändert. Wirft man die Discs mit der Außenkante zur Erde geneigt ab, wird dies als Hyzer bezeichnet; eine (rechtshändig und rückhändig) derart geworfene Disc wird eine starke Linkskurve beschreiben. Neigt man die Disc hingegen von der Erde weg und provoziert so eine Rechtskurve, so spricht man von Anhyzer. Auch die Rotationsgeschwindigkeit der Disc oder der Wind beeinflussen die Fluglage.

Auf fest installierten Kursen sind als Ziel in Höhe von ca. 70 cm Metall-Körbe angebracht. Diese Körbe sind an einer Stange montiert; oberhalb sind an einem weiteren Metallring einige Ketten angebracht, die geworfene Frisbees auffangen sollen. Diese Körbe gibt es auch in tragbaren Ausführungen.

Entwicklung

Professionell (bzw. halb-professionell) wird Discgolf derzeit nur in den USA gespielt. Die Professional Disc Golf Association (PDGA) hat derzeit ca. 8500 Mitglieder. In Europa hat der Sport in Schweden die größte Verbreitung. Bekannte Spieler sind der ehemalige Weitwurf-Weltrekordler Scott Stokely oder der zwölfmalige Weltmeister Ken Climo; bekannte deutsche Spieler sind Chris Max Voigt (ebenfalls ehemaliger Weitwurf-Weltrekordler mit 217 Metern) und der zweimalige Weltmeister Hartmut „Hartl" Wahrmann.

Mitte der 90er Jahre wurde durch die PDGA das internationale Programm gestartet und u.a. PDGA Europe eingeführt. Der europäische Ableger der PDGA organisiert die jährliche PDGA Eurotour, die zurzeit 10 Turniere beinhaltet (Schweden, Finnland, Dänemark, Norwegen, England, Deutschland, Belgien, Holland, Frankreich und Schweiz). Verschiedene nationale Turniere werden jeweils auch bei der PDGA registriert und so sanktioniert. Wesentlich hier ist, dass sanktionierte Turniere für das Spieler-Rating verwendet werden. Mittlerweile sind etwa 1500 europäische Spieler mit einer PDGA-Mitgliedschaft ausgerüstet. Zurzeit ist die PDGA Europe noch ein Komitee, wird jedoch in Kürze als eigenständiger Partner-Verband der PDGA organisiert.

Laut von der PDGA veröffentlichten Zahlen spielen weltweit etwa 500.000 Menschen regelmäßig Discgolf auf ungefähr 1500 Kursen (davon 59 in Deutschland).

Der historisch erfolgreichste Verein in Deutschland ist der Wintersportclub Albuch e.V. (Ausrichter der Europameisterschaft 2008), der jüngst durch die DiscGolfer Münsterland der DJK GW Marathon Münster e.V. abgelöst wurde. Die Westfalen sammelten 2012 fünf Titel. Simon Lizotte (Bremen) wurde in Colchester Europameister in der Open und Sven Rippel (Bergkamen) sicherte sich mit großem Vorsprung den Europameistertitel bei den Junioren. Auch bei der Deutschen Meisterschaft 2012 in Eberswalde (Brandenburg) gewann Simon Lizotte die Open. Den Deutschen Meistertitel bei den Junioren sicherte sich Kevin Konsorr (Lünen). Sein jüngerer Vereinskamerad Marvin Hartmann (Münster) belegte Rang drei. Vorzeitig gewann Kevin Konsorr auch die GermanTour 2012.

Die Schweizer Disc Golf Szene entstand Mitte der 80er Jahre mit der Auslagerung des Disc Golf Sport vom damaligen Schweizer Frisbee Verband und der Gründung des Schweizer Disc Golf Verbandes „swiss discgolf". Das bedeutendste Turnier der Schweiz ist das Swiss Open, das jährlich im Rahmen der PDGA Eurotour in Genf durchgeführt wird. Bekanntester Schweizer Discgolfer ist Paul Francz, Mitbegründer der Disc-Golf-Szene, Motor des Europäischen Disc-Golf-Sportes, PDGA EuroTour Manager, mehrfacher Schweizer Meister und dreifacher Europameister. Schweizer Rekordmeister in der Open-Kategorie ist Stephan Müller von Disc Dimension Winterthur, der die den Meistertitel bereits ganze 15-mal in seiner Karriere holte, zusätzlich ist er 12-facher Swiss Tour-Sieger und wurde 3x Schweizer Meister in der Kategorie Doppel.

In Österreich wird - gemeinsam mit dem ungarischen Verband - die Austro-Hungaro-Discgolf Tour ausgetragen, die sozusagen die höchste Spielklasse in diesen beiden Ländern darstellt. Seit 2010 existiert der Österreichische Discgolfverband, im gleichen Jahr wurde der Frisbeesport auch in die Bundessportorganisation (BSO) aufgenommen. Somit ist der Frisbeesport in Österreich auch offiziell als solcher anerkannt. Als Galionsfigur für den Discgolfsport in Österreich steht der Präsident des Österreichischen Discgolfverbandes, Werner Mooshammer vom Anders Golfen Discgolf Club.

In Deutschland haben Kombinationsanlagen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt, bei denen Discgolf mit anderen Präzisionssportarten gemeinsam angeboten wird.

Quelle: wikipedia.org

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