TetzelsUS Disc Golf Championship - was zunächst wie eine normale nationale Meisterschaft klingt, lässt die Augen bei Tee-Timer Marvin Tetzel funkeln: "Das ist für uns Disc-Golfer das Event schlechthin und der absolute Höhepunkt des Jahres." Selbst eine WM halte da vom Prestige her nicht ganz mit, warum, da könne er nur mutmaßen: "Vielleicht, weil es der Jahresabschluss ist und immer auf dem selben Parcours gespielt wird."


Dieser befindet sich an der Winthrop University in Rock Hill, South Carolina, und ist mit seinen ganzen OBs und Hazards (Strafzonen) ein echtes Brett. Nur die besten Spieler der Welt treffen sich auf dem Gold Course, die Startplätze werden nach strengen Qualifikationsrichtlinien vergeben. Die neu geschaffene World Tour spielte Tetzel in die Karten, denn bei den Konopiste Open in Tschechien konnte er sich bereits im Mai einen der heiß begehrten Spots sichern.
Zusammen mit seinem älteren Bruder Philip, der als sein Caddie fungieren wird, hat sich der 20-Jährige am Wochenende auf den Weg in die USA gemacht, im Anschluss ans Turnier gönnen sich die beiden noch ein paar Tage New York.
Nach seinem tollen Auftritt bei der EM in Finnland, als ihn nur der dramatische Wind vom Treppchen wehte und am Ende ein toller 7. Platz heraussprang, markierte die DM im Sauerland vor zwei Wochen fast nur eine Zwischenstation. In Abwesenheit des verletzten Seriensiegers Simon Lizotte war der Wolfenbütteler zwar der Topfavorit, doch Timing-Probleme beim Putten verhinderten den ganz großen Wurf in Olsberg: "Dennoch freue ich mich natürlich über die zweite Vizemeisterschaft in Folge."
Am Timing hat Tetzel gearbeitet, indem er zehn Tage gar nicht geputtet hat: "Das ist wichtig, damit sich keine falschen Abläufe einschleifen." Den Uni-Klausuren, die er in Göttingen noch schreiben musste, hat diese Pause sicher auch gut getan.
Jetzt geht der Blick aber voll voraus Richtung USDGC. Ein Platz unter den ersten 30 ist das Ziel, von 85 Teilnehmern ist der letzjährige Junioren-Vizeweltmeister an 37 geratet. "Der Kurs sollte mir liegen, ich habe ihn im Internet schon genau studiert", so der Tee-Timer, der als einziger Deutscher am Start sein wird.