Bereits vor dem Tee-off ereignete sich der eigentliche Höhepunkt des Turniers. Während des Einwerfens erzielte die Tee-Timers-Neuentdeckung Anne Hoffmann mit ihrem ersten Wurf unter am heutigen Tage überaus komplizierten Windbedingungen ein Ass auf der Bahn 2. Leider lief die Videokamera – wie so häufig – in dieser Sekunde genau nicht. Was zu bedauern ist. Denn in der von begeisterten, geradezu euphorisierten Augenzeugen berichteten Vereinigung von Dynamik,
Präzision und weiblicher Eleganz offenbart sich in einem einzigen flüchtigen Augenblick die gesamte Ästhetik des Disc-Golf-Sports. Doch vielleicht liegt auch gerade in ebendieser Flüchtigkeit die eigentliche Bedeutung eines solchen Ereignisses, von dem noch in Generationen von Disc-Golfern zu erzählen sein wird.
Im Übrigen ergaben sich – vielleicht mal abgesehen vom zweiten Platz von Tobias Lülf und den vier Birdies in Serie von Andreas Martin, dem es bekanntermaßen sonst eigentlich an der nötigen Erfahrung und Konzentration mangelt – keine Überraschungen. Gewonnen hat am Ende Michael Schulenburg vor dem sich mit Tobias Lülf den zweiten Platz teilenden Oliver Schacht, Holger Hielscher war mit neun Würfen an Bahn 8 der Topscorer des Turniers, ohne Hans Schulenburg wäre gar nichts gegangen und im ersten Flight kam es erwartetermaßen zur leistungsentsprechenden Sortierung der Bag Tags.
Die Turnierdirektion hatte in diesem Jahr – ebenfalls nicht ganz unerwartet – Sven Ole Blisginn im Vorfeld an sich gerissen. Das Turnier war trotzdem recht passabel organisiert. Zwar standen die meisten Körbe falsch, dafür befanden sich aber auch die Abwürfe mehrheitlich nicht an der richtigen Stelle. Und am Ende gab es Freibier. Sogar für die Helmstedter. Man kann dem Turnierdirektor also nachsagen, was man will, ein gutes Herz hat er auf jeden Fall.
Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass es – mutmaßlich aufgrund eines Fehlers der Turnierdirektion – zu einem zum Glück folgenlosen Zwischenfall an Bahn 5 kam. Der ebenfalls nicht korrekt aufgestellte Korb wurde – was durchaus vorherzusehen gewesen wäre – von einer Windböe erfasst und stürzte metertief den Hang hinab. Routinier Oliver Schacht, der als unfreiwilliger Beobachter dieses Vorfalls vom herabstürzenden Korb beinahe erschlagen wurde, was innerhalb der Disc-Golf-Gemeinde womöglich vereinzelt bedauert worden wäre, reagierte darauf jedoch mit der ihm eigenen Gelassenheit, da er bei solchen Witterungsbedingungen – wie er dem Referenten im Anschluss an das Turnier im Interview verriet – grundsätzlich mit stahlkappenbewehrten Sicherheitsschuhen spielt.