Nikolausturnier, Heidbergpark, 06.12.2014 – Turnierbericht
Bei kritischer Betrachtung der Vorgeschichte der Veranstaltung offenbart sich ein handfester Skandal, den es zunächst in allen schmutzigen Details auszuleuchten gilt. Eine Gruppe subversiver Elemente des Disc-Golf-Sports – sämtlich Mitglieder eines hier nicht zu nennenden Wolfenbütteler Disc-Golf-Vereins – faßten aufgrund ihres eher übersichtlichen spielerischen Talents den perfiden Plan, auf einem nahezu unspielbaren Parcours ein Turnier zu veranstalten, um sich so endlich auch einmal aus
ihrer sportlichen Drittklassigkeit zu erheben und in einem solchen Rahmen glänzen zu können. Zu diesem Zweck wurden vorab eine Reihe von Spielbahnen konstruiert, deren Design zum Einen im deutlichen Widerspruch zum natürlichen Flugverhalten des Spielgeräts stand und zum Anderen der Disharmonie des limitierten, teilweise geradezu grotesk anmutenden Bewegungsmusters der an diesem Vorhaben Beteiligten Rechnung trug. Zum jetzigen Zeitpunkt noch unbestätigten Gerüchten zufolge soll hierbei sogar ein Linkshänder mitgewirkt haben. Zahllose, in akribischer Manier absolvierte geheime Trainingsrunden sollten in einem weiteren Schritt dazu dienen, sich gegenüber den nichtsahnenden übrigen Teilnehmern einen auch durch überlegene Wurftechnik nicht auszugleichenden Vorteil zu verschaffen.
So weit, so schlecht. Doch weil am Ende – und insbesondere am Nikolaustag – natürlich immer das Gute siegt, ging dieser Plan nicht auf. Während sich die Protagonisten dieses Schmierentheaters am Ende als unfähig erwiesen, den sich auf solch unlautere Weise verschafften Vorteil zu nutzen, und sich so schließlich im sportlichen Niemandsland wiederfanden, brillierten andere. Nicht ganz unerwartet dominierte Gene Rüdiger, der sich durch die unkonventionelle Bahnführung noch am wenigsten verunsichern ließ, den Rest des Teilnehmerfeldes und landete mit 74 Würfen bei Par 76 unangefochten auf dem ersten Platz. Christian Aranowski hatte leider seinen Taschenrechner vergessen und konnte dieses Handicap auch durch seine überragende Treffgenauigkeit nicht ausgleichen, so daß er den möglichen zweiten Platz bedauerlicherweise verspielte. Diesen belegte – ebenfalls keine echte Überraschung – Tobias Lülf mit 76 Würfen. Für den Experten allerdings verblüffend gelang es Marek Mewes aus Helmstedt(!), sich mit 77 Würfen auf Platz drei zu schieben.
Insgesamt wird man ansonsten konstatieren müssen, daß die Veranstaltung allein schon deswegen als Erfolg zu verbuchen ist, weil trotz der Nähe des Turniergeländes zum Städtischen Klinikum an der Salzdahlumer Straße, das immerhin über eine psychiatrische Abteilung verfügt, sämtliche Teilnehmer, die über Stunden nikolausbemützt, scheibenwerfend und teilweise lautstark schimpfend arglose Passanten irritierten, unbehelligt den Heimweg antreten durften.
Der altersbedingt stetig abnehmenden Merkfähigkeit des Referenten ist es geschuldet, daß die zahlreichen Angehörigen des Organisations- bzw. Helferteams, denen dennoch ganz pauschal gedankt werden soll, hier nicht namentlich zu nennen sind. Gesonderte Erwähnung verdient aber auf jeden Fall der Sportskamerad Hans Schulenburg, ohne dessen tatkräftigen Einsatz so ziemlich genau nichts gelaufen wäre.
Die Ergebnisse finden sich unter „Turniere" hier auf der Internetzheimseite der Tee-Timers. Die Turnierdirektion bedankt sich bei allen Spielern für die Teilnahme sowie für die wohlwollende Rückmeldung und wünscht eine besinnliche und friedliche Vorweihnachtszeit!