Kurz vor Beginn des "Tatort", der Schreiber dieses kleinen Berichts hatte es sich mit einer Tasse Waldmeister-Tee gerade auf dem heimatlichen Sofa gemütlich gemacht, klingelte das Telefon, Manni Mund mit leiser Stimme am Apparat: "Mir ist da ein ganz großes Missgeschick passiert, Tobi hat heute gar nicht gewonnen." Was, wer denn dann?

"Tobias stimmt und aus dem Eulennest kommt er auch, aber er wirft mit links und heißt Schulz und nicht Klann mit Nachnamen." Komisch, dass bei der Siegerehrung niemand etwas bemerkte, selbst der sympathische Physio nicht. Oder war er nur zu bescheiden und wollte dem jungen Vereinskameraden galant den Vortritt lassen? Waren alle geblendet von Rainers gelber Hose oder betört von Katsches Regenschirm? Hatte Darios VfL-Mütze alle irre gemacht? Wie konnte das alles nur passieren?

Als Hauptausrede könnte man sicherlich das grauselige Wetter anführen, denn was Manni und den anderen 49 Scheibenwerfern auf der Insel im Salzgittersee beim zehnten und damit letzten Turnier der diesjährigen SONen-Tour geboten wurde, das kam schon fast (aber eben nur fast) an die legendäre Regenschlacht in Schöningen vor einigen Jahren heran. Während Schönwetterspieler wie Marc Brückner (Spanien), Stephan Mesel (Kroatien) oder der ehemalige Deutsche Meister Hans Schulenburg (Namibia) schon im Vorfeld aus Süd-Ost-Niedersachsen aus nachvollziehbaren Gründen das Weite gesucht hatten, ließ es sich ein "wahrer Sportsmann mit Teamgeist" (Zitat Holger Hielscher) namens Jürgen Vogel nicht nehmen, trotz einer OP am Donnerstag (!), die eine zwölf Zentimeter lange Wunde am Bein zur Folge hatte, ein paar Würfe zu machen. Damit gehört Jürgen zu den wenigen Iron Men, die alle zehn Turniertermine wahrgenommen haben. Zum erlauchten Kreis der Allesspieler gehören außerdem Rainer Homann, Carsten Hoberg, Andreas Timme, Bernd Klann, Dennis Wöhe und natürlich Mr. SONen-Tour persönlich, Manni Mund.

Dieser hatte mit der Auswertung des Turniers sowie den zahlreichen Ehrungen nach den Regenspielen jede Menge zu tun. Als Letzter kam Manni auf das Sonnendeck der Wasserskianlage, beladen mit Tassen, Scheiben, Bierfässchen und Urkunden. Toll, dass Holger Hielscher im Namen der Tee-Timers für den Turnierdirektor als Dankeschön eine Ehrenurkunde vorbereitet hatte. "Ohne dich wären wir jetzt alle gar nicht hier", meinte der SONen-Tour-Getränkewart unter großem Applaus bei der Übergabe der wunderbar gestalteten Urkunde.

Manni ehrte neben den schon erwähnten Vielspielern die Vereinsbesten sowie die Gesamtsieger bei den Frauen (Sigrid Izzo) und Männern (Michael Schulenburg). Bemerkenswert, dass der zweifache Vater keinen Tagessieg benötigte, um am Ende die Gesamtwertung trotzdem locker zu gewinnen. Michael war es auch, der für den Sieg in der Collector-Tour ausgezeichnet wurde.

Für ein sehr kurzweiliges Rahmenprogramm sorgte Willem Weber, der die gesamte Meute mit tollen Side Events bei Laune hielt. Seine gekonnten Darbietungen von typischen Wurfhaltungen bekannter Weltklassespieler lassen vermuten, dass Willem früher im Schultheater weit über die Rolle des Baums hinausgekommen ist. Die Sieger im CTP, Pub Quiz und Putting Contest wurden mit großartigen Preisen von THROWNATUR geehrt. Vielen Dank, lieber Sven Kurio! In diesem Zusammenhang darf natürlich auch nicht das freundliche Autohaus Blecker aus Gifhorn vergessen werden, das auch in diesem Jahr wieder zwei Scheiben pro Turnier zum Verlosen bereitgestellt hat - auch hierfür einen herzlichen Dank.
Insgesamt 115 Spieler haben an der SONen-Tour 2017 teilgenommen, ein Rückgang, der auch dem Turnierdirektor natürlich nicht verborgen geblieben ist. Während vor zwei Jahren die Turniere manchmal schon nach wenigen Stunden ausgebucht waren, muss man mittlerweile keine Angst mehr um einen Startplatz haben. Die Zeiten von 6er- und Warteflights gehören Vergangenheit an, zukünftig will Manni gerade auf den kleineren Parcours mit nur neun Bahnen auch weniger Startplätze anbieten. Das wird bereits beim Tour-Auftakt 2018 am 28.01. erstmals der Fall sein.

Wer mit dem nächsten Turnier nicht so lange warten möchte, dem seien abschließend noch zwei Veranstaltungen ans Herz gelegt: Die 3. Niedersächsische Landesmeisterschaft findet am 19.11.2017 auf dem Hüttengelande in Groß Ilsede statt, Anmeldung über diese Webseite.

Das Nikolausturnier, das diesmal gleichzeitig auch die Vereinsmeisterschaft der Tee-Timers beinhaltet, findet wie in den letzten Jahren auch auf dem temporären Parcours am Heidbergsee in Braunschweig statt. Die TDs Daniel Mohwinkel und Dominic Neumann freuen sich auf Anmeldungen über die Doodle-Liste.